Goldfische im Miniteich?

Goldfische im Miniteich ja oder nein

Ein klares und deutliches NEIN.

Von Goldfischen (sowohl gewöhnlichen Goldfischen als auch Shubunkins) in einem Miniteich muss aus tierschutzrechtlichen und ökologischen Gründen dringend abgeraten werden.

Hier sind die wichtigsten Gründe, warum Goldfische absolut ungeeignet für einen Miniteich sind:

1. Platz- und Platzmangel

  • Größe: Ein gewöhnlicher Goldfisch kann, auch in kleinem Wasser, eine Länge von 20-30 cm und mehr erreichen. Ein Shubunkin sogar bis zu 35 cm.
  • Schwimmbedürfnis: Goldfische sind aktive Schwimmer und benötigen viel Platz zur Bewegung. Ein Miniteich (oft unter 100 Liter) ist dafür ein Gefängnis und verursacht enormen Stress.

2. Wasserqualität (Das größte Problem)

  • Verschmutzung: Goldfische produzieren sehr viel Kot und Urin. Sie sind wahre “Klotzwerke”.
  • Algenblüte: Der Fischkot ist ein extrem starker Dünger. In dem kleinen, geschlossenen System eines Miniteichs führt dies unweigerlich zu einer explosionsartigen Vermehrung von Algen (grünes Wasser, Fadenalgen). Das Wasser wird trübe und kippt schnell um.
  • Sauerstoffmangel: Die Fische verbrauchen Sauerstoff, und nachts verbrauchen auch die Pflanzen Sauerstoff. In einem kleinen Wasservolumen kann der Sauerstoffgehalt besonders in warmen Sommernächten so stark sinken, dass die Fische ersticken.

3. Überwinterung

  • Durchfrieren: Ein Miniteich friert im Winter komplett bis zum Grund durch. Ein Goldfisch hat in diesem kleinen Eisblock keine Überlebenschance.
  • Kein Schutz: In einem großen, tiefen Teich (mind. 80-100 cm Tiefe) überleben Fische am eisfreien Grund. Diese Tiefe hat ein Miniteich nie.

4. Vergesellschaftung und Ökosystem

  • Fressen alles: Goldfische wühlen den Boden auf, fressen und beschädigen Wasserpflanzen und vertilgen oder konkurrieren mit allen anderen potenziellen Bewohnern wie Schnecken, Kleinkrebsen und Kaulquappen.
  • Zerstörung des Gleichgewichts: Sie zerstören das feine ökologische Gleichgewicht, das Sie in einem Miniteich anstreben.

5. Alternative: Was ist mit “Mini”-Goldfischen?

Auch von sogenannten “Mini-” oder “Zwerggoldfischen” ist abzuraten. Oft handelt es sich hierbei einfach um junge, noch nicht ausgewachsene Tiere, die das gleiche Platzbedürfnis und das gleiche Verschmutzungspotential haben. Es gibt keine artgerechte Goldfisch-Zwergform.


Was sind die Alternativen?

Wenn Sie Bewegung im Wasser wünschen, setzen Sie auf die richtigen Bewohner für ein kleines Ökosystem:

  • Schnecken: Posthornschnecken, Sumpfdeckelschnecken (putzen Algen)
  • Muscheln: Körbchenmuscheln (filtern das Wasser)
  • Kleinkrebse: Wasserflöhe, Bachflohkrebse (Putzkolonne)
  • Kaulquappen (nur temporär für einige Wochen)
  • Reisfische, sogenannte Medaka

Fazit:

Ein Miniteich ist ein wunderbares Pflanzenbiotop mit mikroskopisch kleinem Leben und wirbellosen Tieren. Er ist kein Fischteich.